Der auf deutsche Politiker ausgeübte und weitreichende Hacker-Angriff schlägt große Wellen, denn seitdem bekannt geworden ist, dass empfindliche Daten sowohl von Politikern als auch von Prominenten in die Hände von Fremden gelangt sind und veröffentlicht wurden, ist das Maß des Entsetzens und der Aufregung entsprechend groß.
Forderungen nach neuen Pflichten
Unter anderem die Bundesministerien der Justiz und für Verbraucherschutz, Katarina Barley fordert nach dem jüngsten Hacker-Skandal eine Verbesserung der Standards innerhalb des digitalen Raumes und auch neue Verpflichtungen seitens der Anbieter. So soll die Zwei-Faktor-Authentifizierung dem Nutzer nicht nur mehr Schutz bieten, sondern gleichzeitig auch verpflichtend werden. Nutzer sollen so die Sicherheit bekommen, dass Dritten der unbefugte Zugriff nicht mehr möglich ist und zudem dem Missbrauch von Daten vorgebeugt wird. Anbieter sollen hierzu zukünftig in die Pflicht genommen werden, wenn es nach dem Willen der Bundesministerin geht.
Was genau ist die Zwei-Faktor-Authentifizierung?
Wird von der Zwei-Faktor-Authentifizierung gesprochen, dann geht es um einen Nachweis der eigenen Identität durch zwei unterschiedliche und voneinander unabhängige Komponenten oder auch Faktoren. So kann beispielsweise der Schutz der eigenen Daten durch die Nutzung von einem Passwort in Verbindung mit einer PIN zur Anwendung kommen. Diese PIN könnte dabei mittels einer SMS auf das Smartphone des Users gesendet werden. Weitere Möglichkeiten wären z.B. Faktoren auf biometrischer Basis, wie der Iris-Scan oder Fingerabdruck, oder aber auch die Verwendung von einem speziellen Zugangscode.
An das Verantwortungsbewusstsein der Nutzer appellieren
Aber nicht nur auf gesetzlicher Basis sollen entsprechende Maßnahmen wie die Zwei-Faktor-Authentifizierung ergriffen werden, auch der Nutzer selber soll nach der Ansicht von Frau Barley, sein Verantwortungsbewusstsein gegenüber seinen eigenen Daten überdenken und entsprechend sicher handeln. Laut der Justizministerin ist es wichtig, dass der Mensch selber erlernt, mit seinen Daten wieder verantwortungsbewusster umzugehen. Schaut man sich das erneuerte Datenschutzgesetz an, dann sei im letzten Jahr hierzu schon ein entscheidender Schritt in die richtige Richtung unternommen worden. Allerdings sei dies allein noch nicht ausreichend und eine entsprechende Anlaufstelle für geschädigte Nutzer könnte eine zusätzliche Hilfestellung sein, wenn es nach Barley geht.
Von Standard kann bei Zwei-Faktor-Authentifizierung noch keine Rede sein
Bei der Zwei-Faktor-Authentifizierung kann jedoch noch lange keine Rede sein, auch wenn einige Anbieter diese bereits bei sich eingeführt haben. Schaut man sich nur beispielsweise aus dem vergangenen Jahr die Liste der beliebtesten Passwörter der Deutschen an, kommen einem automatisch Begriffe wie „Verantwortungslosigkeit“ und „Unachtsamkeit“ in den Sinn. Wer seine eigenen Daten mit Passwörtern wie z.B. „Passwort“, „123456“ oder „hallo“ glaubt zu schützen, der irrt gewaltig.