Zwar verliert Facebook in Europa an Nutzern, weltweit wächst das Unternehmen aber weiterhin. Trotzdem steht das Online-Netzwerk vor großen Herausforderungen. Mit dem aktuellen Umbruch im Werbegeschäft befasst sich die Führungsetage des Sozialen Netzwerks. Kürzlich äußerte sich auch Facebook-Chef Mark Zuckerberg zur Thematik.
Umbruch im Werbegeschäft: Vorbereitungen von Facebook
Facebook verdient Milliarden durch Werbung, die sich vor allem im News Feed des Sozialen Netzwerkes findet. Die Nutzer teilen ihre Inhalte aber vermehrt als Stories, die nur für einen Tag zugänglich sind. Zuckerberg ist sich sicher, dass die Mitglieder in „nicht allzu ferner Zukunft“ ihre Fotos und Videos „mehr in Stories als in Feeds teilen“. Dort gibt es bislang nur wenig Werbung. Eine große Aufgabe für den Konzern. „Das ist eine Reise, die Jahre und nicht Quartale dauern wird“, beurteilt Finanzchef David Wehner den kommenden Umbruch im Werbegeschäft.
In der Vergangenheit erlebte Facebook bereits ähnliche Veränderungen. Als Nutzer von ihren Heim-PCs zum Smartphone wechselten, besaß das Soziale Netzwerk zunächst kein Geschäftsmodell für diese tragbaren Geräte. Damals zweifelten Anleger an der Zukunft von Facebook, das dem Umbruch im Werbegeschäft nicht gewachsen schien. Anzeigen im Newsfeed erwiesen sich als gewinnträchtige Lösung, um den Wandel zu bewältigen. Zuckerberg und die Facebook-Geschäftsführerin Sheryl Sandberg erinnerten nun an die Geschehnisse, was sorgenvolle Investoren beruhigen soll, die den jetzigen Umbruch im Werbegeschäft fürchten.
Schwierige Zeiten: Zahlen des vergangenen Quartals
In den vergangenen Jahren geriet Facebook wiederholt in Schwierigkeiten. Die Geschäftszahlen zeigen, dass der Konzern gerade in Europa an Nutzern verlor. Hier besitzt das Soziale Netzwerk nur noch 375 Millionen Mitglieder, die sich mindestens einmal im Monat anmelden. Allerdings wächst die Plattform weltweit. Die Werbeeinnahmen steigen bislang ebenfalls. Der Quartalsumsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um etwa ein Drittel, sodass Facebook rund 13,7 Milliarden US-Dollar einnahm. Dabei kletterte der Gewinn um neun Prozent.
Facebook muss nun nicht nur den Umbruch im Werbegeschäft bewältigen, sondern auch weitere Ausgaben stemmen. Zuckerberg teilte mit, dass hohe Summen für die Sicherheit und den Kampf gegen den Hass nötig seien. So stellt Facebook vermehrt Mitarbeiter ein, die in den Löschzentren des Sozialen Netzwerks tätig sind, um illegale Inhalte zu entfernen. Die Zahl dieser Beschäftigten stieg im vergangenen Jahr um rund 45 Prozent, sodass mittlerweile 33.600 Angestellte in dem Bereich tätig sind.