Mehr Infos
Milliardenfiasko bei der Modernisierung der Bundes-IT

Modernisierung der Bundes-IT – Milliardenfiasko bei der Modernisierung

Für die Vereinheitlichung aller IT-Arbeitsplätze in allen Bundesbehörden wurde ursprünglich die stolze Summe von einer Milliarde Euro veranschlagt. Allerdings explodieren die Kosten, was den Haushaltsausschuss des Bundestages dazu veranlasst hat, eine „Neuordnung“ der derzeitigen Situation bei der Modernisierung der Bundes-IT zu fordern. Nach Medienberichten berief sich das Komitee auf eine „unerwartet hohe Kostensteigerung“ und sah sich zum Handeln gezwungen.

Modernisierung für 200 Behörden und Ministerien

Das Kabinett beschloss das Projekt der so genannten IT-Konsolidierung bereits im Jahr 2015 mit einem Etat von einer Milliarde Euro. Bislang herrschte in den IT-Infrastrukturen der jeweiligen Behördenstandorte regelrechte Wildwuchs, der sich aus Verfahren, PC-Systemen sowie Software ergab. Für ein Vorhaben dieser Größenordnung war der zeitliche Horizont für das Projekt auf zehn Jahre festgelegt worden. Entgegen der Erwartungen explodierten die Projektkosten sehr rasch.

Das nun ausgearbeitete Papier belegt, dass sich die Mehrkosten bereits zum jetzigen Zeitpunkt auf 2,5 Milliarden Euro belaufen. Angesichts dieser unerwarteten Entwicklung sprachen sich die Parlamentarier dafür aus, die finanzielle Unterstützung für das Projekt zu stoppen und erneut „von Grund auf zu durchdenken“. Im Juni gab der Ausschuss allerdings einen kleinen Teil der bis dato gesperrten Mittel frei. Die Überprüfung des gesamten Projekts zur Modernisierung der Bundes-IT soll noch mindestens zum kommenden Herbst andauern.

Die Modernisierung der Bundes-IT droht zu scheitern

Die Modernisierung der Bundes-IT ist das bislang größte Digitalisierungsprojekt, welches durch die Bundesregierung auf den Weg gebracht wurde. Bereits im November des vergangenen Jahres sah der Haushaltsbeschluss des Bundestages vor, dass rund 400 Millionen des zur Verfügung stehenden Budgets gesperrt werden. Die rasante Kostenexplosion galt in diesem Zusammenhang als Entscheidungs- und Handlungsgrundlage. Angesichts der aktuellen Entwicklungen droht das Projekt mit der offiziellen Bezeichnung „Netze des Bundes“ zu scheitern. Vom Ziel einer gemeinsamen IT-Infrastruktur einschließlich eines höherem Sicherheitsniveaus sind die Verantwortlichen noch weit entfernt.

Vorheriger Beitrag
Google Gebärdensprache macht Fortschritte beim Echtzeit-Tracking
Nächster Beitrag
360° Online Marketing und 50% Fördermittel am 18. Februar in der Messe Frankfurt – Freiticket sichern!
Ihnen gefällt vielleicht auch