Schwere Zeiten für Facebook. Das amerikanische Unternehmen muss in Großbritannien eine hohe Summe zahlen. Schließlich verhängte die britische Datenschutzbehörde kürzlich die Höchststrafe gegen Facebook. Im Datenschutzskandal um die Firma Cambridge Analytica verlangt die Behörde nun eine Summe von 500.000 Pfund.
Höchststrafe gegen Facebook – Was war der Grund?
Aufgrund eines „schweren Verstoß“ gegen geltendes Recht wurde die britische Datenschutzbehörde aktiv. Gegen Facebook verhängte das Information Commissioner’s Office (ICO) kürzlich eine hohe Geldstrafe.
Wegen des Skandals um die Datenanalysen der Firma Cambridge Analytica soll das Soziale Netzwerk nun 500.000 Pfund zahlen. Damit schuldet Facebook dem britischen Staat rund 565.000 Euro. Experten gehen davon aus, dass das Soziale Netzwerk diese Summe rasch begleicht. Wir erklären, wie es zu dieser Höchststrafe gegen Facebook kommt.
Der Entwickler einer Umfrage-Anwendung gab zuvor regelmäßig Datensätze an Cambridge Analytica weiter. Diese Daten verarbeitete Mitarbeiter des Unternehmens. Später wurden die Informationen durch das Wahlkampfteam des damaligen Kandidaten und heutigen US-Präsidenten Donald Trump verwendet. Es ging nicht mehr nur um die Daten der Umfrage-Teilnehmer, sondern auch um die Informationen von Freunden. Weil Facebook den Daten-Zugriff zuließ, konnten die Verantwortlichen viele Informationen aus den Jahren 2007 bis 2017 abschöpfen.
Datentransfer ohne rechtliche Grundlage
Die britischen Datenschützer begründen in einer Stellungnahme die Höchststrafe gegen Facebook. Laut einer Erklärung der ICO bemängelt die Behörde, dass das Soziale Netzwerk den Zugang zu Daten ohne rechtliche Grundlagen ermöglichte. Facebook habe zwischen 2007 und 2014 die „personenbezogenen Daten von Nutzern unrechtmäßig verarbeitet“, urteilt die Institution. Dabei habe es den Entwicklern von Anwendungen „ohne hinreichend klare und informierte Zustimmung“ den Zugang zu Daten gewährt.
Die Behörde begründet die Höchststrafe gegen Facebook mit der Weitergabe von weiteren Informationen: „Der Zugang wurde auch dann ermöglicht, wenn die Nutzer die App nicht heruntergeladen haben, sondern einfach nur mit Personen befreundet waren, die die App hatten“. Nachdem der Datenmissbrauch im Dezember 2015 öffentlich wurde, trug Facebook nicht genügend zur Aufklärung bei, konstatiert das ICO. Insgesamt geht es um Daten von rund einer Million Menschen in Großbritannien.