Dass es Facebook mit dem Datenschutz nicht ganz so genau nimmt, ist mittlerweile hinlänglich durch verschiedene Datenskandale bekannt geworden. Nun reiht sich ein neuer Verstoß hinzu, denn in einer aktuellen Studie von Privacy International wurde ein Facebook DSGVO Verstoß festgestellt.
Beim Facebook DSGVO Verstoß geht es um die Weiterleitung von Nutzerdaten von Apps an Facebook, ohne vorherige Zustimmung der Nutzer, obwohl dies ausdrücklich von der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) der EU verlangt wird. In der Studie wurden 34 Android-Apps untersucht, und das Ergebnis ist niederschmetternd: Mehr als 20 der untersuchten Apps geben bestimmte Informationen an Facebook weiter, sobald sie geöffnet worden sind. Ob der Nutzer bzw. die Nutzerin einen Facebook-Account hat oder nicht, spielt dabei und auch für den Verstoß keine Rolle.
Facebook DSGVO Verstoß: Feingliedrige Nutzprofile
Unter den Apps, die in den DSGVO Verstoß verwickelt sind, befindet sich auch so manche populäre App, wie zum Beispiel Tripadvisor oder Spotify. Die App der Flugplattform Kayak hätte neben der Google-ID des Nutzers auch weitere detaillierte Informationen weitergeleitet, darunter zum Beispiel Informationen über die Reisdaten, den Reisezielen und der Flugsuche. Weitaus brisanter am Facebook DSGVO Verstoß ist jedoch, dass die Daten zusammen mit einer Werbe-ID verknüpft sind, mit welcher Nutzprofile für personalisierte Werbung erstellt werden können.
Entwickler stehen vor Schranken
Der DSGVO Verstoß zeigt aber auch, dass die Entwickler vor Schranken stehen, die ihnen Facebook setzt. Denn rein technisch gesehen, kann die Weiterleitung der Nutzerdaten natürlich verhindert werden, wenn dies zugelassen wird. So sei es auch nach dem Inkrafttreten der DSGVO für Apps bzw. Entwickler nicht möglich gewesen, eine Abfragefunktion in die Apps einzubauen. Dies liege an der standardmäßigen Einstellung des Software Development Kits (SDK) bei Facebook, das eine Abfrage der Nutzerinnen und Nutzer vorab nicht vorsieht. Dem widerspricht, dass Facebook das SDK dahingehend upgedatet hat. So sei durchaus möglich, die Weitergabe der Daten auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben, so Facebook in einem Statement. Allerdings verwenden manche Apps eine ältere Version der Software, wo dies nicht möglich sei, berichten viele Entwickler.