Dass Google als Werbeplattform sehr erfolgreich ist, mag schon lange bekannt sein. Wie hoch der Andrang auf die Plattform zur Schaltung von Anzeigen jedoch tatsächlich ist, zeigt ein neuer Bericht, den das Unternehmen nun herausgegeben hat. Der Trust und Safety Report listet innerhalb des letzten Jahres 2,3 Milliarden gelöschte Werbeanzeigen auf, die gegen eine der 31 neu eingeführten Werberichtlinien der Plattform verstoßen haben.
Google hat Richtlinien für Werbeanzeigen verschärft
Das Unternehmen hat 2018 seine Werberichtlinien verschärft, Google löscht Werbeanzeigen von 6 Millionen – täglich. Ein großer Teil der Anzeigen sind dabei sogenannte Phishing-Anzeigen, aber auch Ticket-Reseller und Anzeigen für Kryptowährungen.
Mark Howe, Manager der Agencies & Ad Industry Relations von Europa, den mittleren Osten und Afrika, macht klar, dass diese Menge nur ein kleiner Teil der gesamten Anzeigen darstellt. Google löscht Werbeanzeigen nur bei einem Verstoß, der Großteil der Werbetreibenden schaltet Anzeigen gemäß der Google Richtlinien.
Werbeanzeigen gegen Hate Speech und Fake News
Doch auch das Thema Missinformation, Fake News und Hass-Inhalte spielen eine Rolle. Google löscht Werbeanzeigen von mehr als 1,2 Millionen Webseiten, die Falschinformationen und Hassreden ausgespielt haben und entfernt worden sind. Ebenso sind 734.000 Publisher und App-Entwickler aus dem Anzeigen-Programm von Google komplett ausgeschlossen worden. Dank der Technologie Machine Learning werden solche „schlechten Werbekunden“ vom Algorithmus inzwischen besser erkannt.
Wahlkampf und Onlinewerbung
Doch Google löscht Werbeanzeigen auch im Wahlkampf. Bereits kurz vor Start der Midterms im vergangenen Jahr hat das Unternehmen eine neue Richtlinie für Wahlwerbung in den USA erlassen, um gegen Manipulationsversuchen des politischen Willens gewappnet zu sein. So wurden vor den Wahlen fast 143.000 politische Anzeigen verifiziert, ein ähnliches Tool soll für die EU-Wahlen im Mai auch hierzulande bereitstehen, so Google.
Grundsätzlich sollen Werbeschaltende damit besser sicherstellen, dass sich deren Anzeigen konform zu den Google Richtlinien verhalten – viele sogenannte „Bad Ads“ werden unwissend von den Publishern geschaltet, da ihnen ihr Fehler gar nicht bewusst ist. Deshalb wird im April der neue Google Das Policy Manager gelauncht, welcher dem Nutzer Ratschläge und Tipps gibt, um weitverbreitete Fehler zu vermeiden.