Facebook-Gründer Marc Zuckerberg teilte kürzlich mit, dass er erst durch einen Bericht aus der Zeitung von der angeblichen Facebook Kampagne gegen Kritiker erfahren habe. Auch die Geschäftsführerin Sheryl Sandberg will nach eigenen Angaben nicht von dieser Kampagne gewusst haben.
Die Facebook Kampagne gegen Kritiker sollte vor allem dazu dienen, entsprechende Personen oder Gruppierungen in ein schlechtes Licht zu rücken. Laut eines Zeitungsberichts soll Facebook eine PR-Firma damit beauftragt haben, Kritiker hinter deren Rücken zu diffamieren oder gar mundtot zu machen. Im Rahmen einer Telefonkonferenz mit Journalisten müsse jemand aus dem Kommunikationsteam die PR-Firma angeheuert und die Facebook Kampagne gegen Kritiker beauftragt haben.
Die Geschäftsführerin Sheryl Sandberg habe laut Zuckerberg ebenfalls nichts davon gewusst. Sanderberg, die sich mit vielen politischen Fragestellungen befasst, genießt bei Zuckerberg ein überaus gutes Ansehen, sodass ihrer Personalie nicht in Frage steht. Damit entkräftet Zuckerberg etwaige Vermutungen, dass Sandberg aufgrund des PR-Debakels ihren Hut nehmen muss.
„Insgesamt“ würde Sie eine gute Arbeit machen, so Zuckerberg weiter. Der Facebook-Chef kündigte indes an, dass sein Unternehmen nun die Beziehungen zu PR-Agenturen in Bezug zu einer Facebook Kampagne gegen Kritiker prüfen werde und feststellt, wo es zu ähnlichen Vorfällen kam. Zuckerberg versicherte außerdem, dass dieses Vorgehen nicht seinen Vorstellungen davon entspreche, wie er das Unternehmen führen möchte.
Facebook Kampagne gegen Kritiker: Was war Grund für die verspätete Reaktion?
Die Behauptung, dass die Facebook Kampagne gegen Kritiker schlichtweg an ihm vorbeigegangen sei, wies Zuckerberg umgehend von sich ab. Dass es in einer Firma dieser Größenordnung immer einen oder mehrere Mitarbeiter gebe, welche etwas ohne sein Wissen unternehmen, könne immer passieren. Darüber hinaus machte Zuckerberg deutlich, weiterhin das Aufsichtsgremium als Vorsitzender führen zu wollen.
Nach der Veröffentlichung eines Berichts durch die „New York Times“ hatte Facebook eingeräumt, dass das Unternehmen im Rahmen der Zusammenarbeit mit der PR-Firma Definers Journalisten bewusst dazu ermutigt hat, die Organisation „Freedom from Facebook“ genauer unter die Lupe zu nehmen. Die neue Facebook Kampagne genießt also durchaus seine Daseinsberechtigung und lässt sich aller Voraussicht nach nicht so leicht aus der Welt schaffen, wie es sich Zuckerberg gerne wünscht.
In der stattgefundenen Telefonkonferenz kündigte Zuckerberg an, dass im kommenden Jahr ein unabhängiges Gremium eingesetzt werde, welches erster Ansprechpartner für Nutzer sein soll, die mit einer Löschung ihrer hinterlegten Inhalte nicht einverstanden sind.